Crasht Harley Davidson Ducati?

Ducati – eine erfolgreiche Motorradmarke

Früher galt die Marke Ducati als Exot in der Biker-Szene. Diesen Status hat die italienische Motorradmarke längst hinter sich gelassen. Mit Verkaufszahlen von gut 55.000 Bikes stellte die Marke im vergangenen Jahr ihren siebten Rekord in Folge auf und überbot das Vorjahresergebnis um 1,2 Prozent.

Im Vergleich zu anderen Marken wie BMW oder auch Harley Davidson fährt Ducati - eine Audi-Tochter im VW-Konzern – zwar nur in der unteren Liga. Doch ihr aktueller Verkaufsschlager ist im wahrsten Sinne des Wortes ein(e) Monster mit 147 PS.

Übernimmt Harley Davidson die Kultmarke Ducati?

Dieser Erfolg ruft schon seit einiger Zeit Interessenten auf den Plan, die ihre Fühler hin zur Marke Ducati ausstrecken. Gerüchten zu Folge befindet sich Ducati nun in den umgarnenden Armen von Harley Davidson.

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Wird sich Volkswagen von Ducati trennen? Der angebliche Kaufpreis soll irgendwo bei 1,5 Mrd. Euro liegen, was einige potenzielle Käufer durchaus verschreckt haben sollte. Den Gerüchten nach aber nicht die Inhaber der Kult-Marke Harley Davidson. Mit einem Ergebnis nach Steuern im Jahr 2016 von 692 Mio USD bei einem Umsatz von 5.271 Mio USD dürfte die Übernahme aber kein problemloser Ausritt werden.

Dem Vernehmen nach sind die Gespräche zwischen Volkswagen und Harley Davidson aber schon konkret. Die Investmentfirma Goldman Sachs soll die Interessen der US-Kultmarke bereits vertreten. Aber auch andere Beteiligungsunternehmen machen sich noch Hoffnungen und bereiten ihre Angebote für den nächsten Monat vor. 

Den potenziell rosigen Renditeaussichten für Käufer von Ducati stehen aber mächtige Gegner entgegen. Der Betriebsrat von Volkswagen ist gegen eine mögliche Veräußerung und wird das Vorhaben wohl nicht unterstützen. Und die Finanzwelt sieht das Vorhaben teilweise ebenso kritisch. Diesen Kritikern nach habe Harley Davidson nichts aus dem gescheiterten Kauf von MV Augusta im Jahr 2005 gelernt und schleudert nun sehenden Auges auf einen neuerlichen Abgrund zu. 

Passen die Modelle von Ducati zu Harley Davidson? 

Ob sich die Marke Ducati in die Angebotspalette von Harley Davidson nahtlos einfügt, ist stark umstritten. Einer der am meisten verkauften Ducati-Modelle mit einem Verkaufsanteil von 28 Prozent ist die Scrambler, die eine zuverlässige Performance auf der Straße auszeichnet. Diesem Marktsegment stehen aus dem Hause Harley Davidson die Modellreihen Sportster und Street ähnlich gegenüber. Die Scrambler spricht eher junge städtische Fahrer an und könnte die Verkäufe der eigenen Harley-Modelle perspektivisch kanibalisieren. 

Wunschdenken bei den Chefstrategen von Harley Davidson? 

Es ist noch unsicher, ob Harley Davidson sich in dieses Übernahmeabenteuer stürzen und ein Gebot abgeben wird. Die Verhandlungen sind, wenn überhaupt, nur in einem sehr frühen Stadium vorangeschritten. Warum Harley Davidson das Wagnis einer Übernahme mit erheblichen Kosten eingehen sollte, ist derzeit unklar. Möglicherweise beherrscht (noch) Wunschdenken die amerikanischen Chefetagen. 

Und mutmaßlich werden die Chefstrategen von Harley Davidson am Ende der Straße erkennen, dass man mit der Übernahme von Ducati mehr verlieren als gewinnen wird. Und, dass Harleys Mitwettbewerber an ihnen vorbeiziehen, während sie noch den Übernahme-Crash abwickeln.

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  • Aktienkurs Harley Davidson

    Der Aktienkurs von HD schmierte erstmal ab und ist derzeit mit knapp 45 Euro im Keller. Vor 4 Monaten lag der Kurs noch bei knapp 60 Euro. Volkswagen hatte Ducati ja 2012 für angeblich 860 Millionen Euro übernommen. Für das knapp Doppelte jetzt zu verkaufen wäre eine gute Rendite für VW ... Wie man so hört sollen HD-Manager schon beim Besuch von Ducati-Fabriken gesichtet worden sein ...